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Ania Paz, peruanische und spanische Pianistin und Komponistin, ist für ihren modernen und energiegeladenen Klang bekannt, der von einer originellen Fusion afro-lateinamerikanischer Stile innerhalb der Jazzsprache geprägt ist.

Sie wurde in Lima, Peru, geboren, wo sie im Alter von drei Jahren mit der Musikausbildung begann, und im Alter von sechs Jahren ihre erste Komposition schrieb. Ihre Leidenschaft für Musik führte sie in verschiedene Länder. Sie studierte sowohl klassische Musik wie auch Jazz, zuerst in Deutschland und dann in den USA. Später ließ sie sich in Lateinamerika nieder, wo sie mit ihren verschiedenen Stilrichtungen experimentierte und sich mit ihnen auseinandersetzte.

Sie promovierte im Fach Musiktheorie in Mexiko. In ihrer Dissertation entwickelte sie ein symmetrisches Modell zu den Beziehungen zwischen harmonischen Intervallen, welches eine neue Perspektive zu den Bestimmungen von deren Konsonanz- und Dissonanzgraden aufwirft.

Als Komponistin gewann sie unter anderem den José Reyes Preis für symphonische Komposition des Kulturministeriums der Dominikanischen Republik; den Festival Claro Song Wettbewerb in Lima, Peru; und den Preis für Jazz-Komposition der Casa de Teatro in Santo Domingo. 

Ania Paz legt großen Wert darauf, Musik zu kreieren, die den menschlichen und musikalischen Dialog zwischen verschiedenen Kulturen widerspiegelt und kulturelle Bindungen durch die Universalität des Jazz stärkt. Nach ihren Tourneen und Auftritten bei zahlreichen internationalen Jazzfestivals wie dem TCI San Jose Jazz Festival in Kalifornien, dem Festival Internacional JazzUV in Mexiko oder Buenos Aires Jazz in Argentinien hat sie mit neuentstandenen Freundschaften weitere multikulturelle Projekte entwickelt. Ania Paz hat eine Vielzahl an binationalen Produktionen wie Dos Mundos, Fortaleza und Chidísimo Más realisiert. Sie bekam als Organisatorin von Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Tag des Jazz der UNESCO große Anerkennung und wurde für ihre Arbeit am Dialog zwischen Kulturen mehrmals auszeichnet.

Ein zentrales Konzept ihrer Tätigkeit ist die Inspiration von Frauen im kreativen Schaffen und in Führungsrollen. Ania Paz ist Teil des Kollektivs Mujeres de Iberoamérica en el Jazz, das sich aus lateinamerikanischen Jazzmusikerinnen zusammensetzt, und nimmt an Veranstaltungen des Komponistinnen-Kollektivs Retama teil. Darüber hinaus hat sie an verschiedenen Foren teilgenommen, die sich mit der Rolle der Frau in der Musik und im Jazz beschäftigen.

Die in Lateinamerika etablierte Musikerin erweitert ihre Internationalität durch die Berliner Produktion Espacios. Die Kompositionen haben ihren Ursprung in zahlreichen Reiseerlebnissen von Ania Paz. Erstmals verschmelzen diese nun mit den Klangfarben der Berliner Jazzszene und führen zu einer Klangexplosion aus lateinamerikanischer Vitalität, Passion und der Freiheit im zeitgenössischen Jazz.

Sie ist Gründerin und Leiterin des Ania Paz Trio in Berlin, Deutschland, einer Gruppe mit einer einheitlichen Vision als Solisten und Rhythmusgruppe, die sich entschlossen der Schaffung eines neuen Klangs im zeitgenössischen Latin Jazz widmet. Das Trio tritt regelmäßig in verschiedenen Jazz Clubs Berlins auf.

Am Schlagzeug gilt Christoph Hillmann als besonders einfühlsamer, detailreich agierender und druckvoll swingender Multistilist zwischen Weltmusik, verschiedenen Jazztraditionen und Avantgarde. Am Kontrabass ist Carmelo Leotta ein in ganz Europa beheimateter Musiker, der sich die Vielfalt der musikalischen Strömungen wie Jazz, Blues, Elektronik und Weltmusik zu eigen gemacht hat.

Weitere Auftritte hatte Ania anlässlich des Internationalen Kammermusikfestivals, des Internationalen Jazzfestivals Huánuco; des Internationalen Vibraphon- und Marimba-Festivals Vibraciones, des I. Internationalen Zapateo-Tanz Festivals Lima Zap Festivals und eines Konzerts im Peruanischen Nordamerikanischen Kulturzentrum in Arequipa. Ihre Konzerte und Projekte werden in mehreren Medien wie Movistar Música und Sonidos del Mundo TV Peru vorgestellt. 

   Sie produzierte und leitete für die Vereinten Nationen, die Europäische Union und das Kulturministerium multidisziplinäre Aufführungen im Teatro Nacional in Santo Domingo und im Gran Teatro del Cibao in Santiago, wobei sie Künstler*innen aus verschiedenen Musikgenres einbezog. Sie integrierte künstlerische Ausdrucksformen wie Tanz, Poesie und Literatur, Theater und visuelle Effekte.

Über viele Jahre produzierte sie internationale multikulturelle Konzerte in der Dominikanischen Republik, wie Women in Jazz und Colors of Jazz, wobei sie auch selber als ausführende Musikerin teilnahm. 

    Sie ist Gründerin und Leiterin des Ania Paz Jazz Ensamble in Santo Domingo; sowie die Produzentin der Ania Paz Jazz Series, einer multidisziplinären und innovativen Initiative mit dem Konzept eines Jazz ohne Grenzen. Dieses Konzept bezieht das multikulturelle Erbe ein, und motiviert zur Entwicklung kreativer neuer Trends, und inspiriert das Publikum durch die künstlerisch-menschlichen Werte.

Sie hat bis dato sehr erfolgreich 9 CDs und 1 DVD mit Originalmusik veröffentlicht. Ihre CD Chidísimo Más wurde von mehreren Fachmedien in Argentinien, Deutschland, Peru und Uruguay lobend rezensiert. Darüber hinaus wurde ihre CD Fortaleza in den Fachmedien Estereofonía und Rock’ Achorao unter den besten peruanischen Alben gelistet.

Als Pädagogin gründete und leitete sie den ersten Kurs für zeitgenössischen Latin Jazz an der Iglobal Universität von Funglode in Santo Domingo. Sie erstellte das Studienprogramm für die Folklore-Abteilung des Conservatorio Nacional de Música (Staatliche Musikhochschule) in Santo Domingo. Sie gründete die Jazzymas Akademie, erstellte ebenfalls deren Studienplan.

Sie hat bis dato mehrere Methoden für Jazz und moderne Stile veröffentlicht. Sie war Professorin für Harmonielehre, Komposition, Arrangement, Ensemble und Improvisation sowie Betreuerin von Abschlussarbeiten an der Pontificia Universidad Católica del Perú und an der Universidad Peruana de Ciencias Aplicadas. Von dort erhielt sie die Auszeichnung “Talento de Oro” (“Goldenes Talent“). Seit Herbst 2021 unterrichtet sie an der Fakultät Musik der UdK – Universität der Künste – in Berlin.

  Sie war verantwortlich für den Aufbau und die Weiterentwicklung des Kurses Jazz, Freiheit und Kreativität als Teil des Masterprogramms für Musikwissenschaft an der PUCP.  Diese Universität hat sie beim I.  Kongress für Jazzerziehung in Lateinamerika vertreten, der von JazzUV (Jazz an der Universidad Veracruzana) in Mexiko organisiert wurde.

Als Forscherin präsentierte sie einen Vortrag über die Entwicklung afrikanischer Rhythmen in verschiedenen nord- und lateinamerikanischen Ländern auf der internationalen ALARA Konferenz (ALARA = Afro-Latin and American Research Association). Sie erhielt die Auszeichnung für Excellent Support der University of Missouri-Columbia, USA.

Derzeit veröffentlicht sie Artikel über Jazz in Peru und Des Künstlers Einblick im Jazz in der Zeitschrift für Jazz-Forschung, Kritik und Förderung des Jazz Bop Spots (Mexico) und in der EncontrArte erMusical Zeitschrift (Argentina). Sie arbeitet auch mit der Jazz-Radiosendung Vibración Azul an der Universidad de Colima, Mexiko zusammen.

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